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Who is who in „Wohin mit Stuttgart?“

In drei Tagen ist Premiere!  Das Ensemble von „Wohin mit Stuttgart?“  ist in den Endproben. Wir wollen wissen:  Wer spielt denn nun welche Rolle? Wo sind die größten Herausforderungen bei den Proben zu einem Kabarett-Stück? Und wo macht es richtig Vergnügen? Heute stehen Viola Neumann und Björn Christian Kuhn Rede und Antwort.

 

Viola Neumann: Ich spiele ganz verschiedene Rollen. So 10 circa. Nur Frau Klöppel, die Journalistin, taucht wie ein roter Faden immer wieder auf. Alle Figuren haben ihren Reiz. Anders als im klassischen Schauspiel braucht es nicht unbedingt die Tiefe, sondern die Genauigkeit der Figur ist entscheidend, da viele Texte mit Pointen gespickt sind und man als Spieler teils quasi neben der Figur steht. Ich habe mir ganz bewusst eine Inszenierung von Hans [Holzbecher] im Düsseldorfer Kom(m)ödchen angeschaut, da ich bis dato kein Kabarett gemacht habe.

Björn Christian Kuhn: Ich bin u.a. ein verzweifelt Wohnungssuchender, ein skrupelloser Bauunternehmer, ein Nachrichtensprecher, ein bekannter österreichischer Popstar, ein Opern-Divo und eine schwer-neureiche Influencerin. Meine Hauptrolle aber ist Rainer Fritzelmann, ein Politiker der eher hinteren Bank, bei dem Ideal und Wirklichkeit nach vielen Jahren im Beruf inzwischen ernsthaft auseinanderklaffen... Er wird notgedrungen (weil sonst kein Verantwortlicher da ist) zum „Helden“ und bekommt bei der Gelegenheit auch wieder ein bisschen von seiner ursprünglich vorhandenen Integrität und Zivilcourage zurück. Den Fritzelmann mag ich inzwischen sehr gerne, die Rolle hat eine schöne Entwicklung und Komik und ist, wie das ganze Stück, sehr gut und klug geschrieben. Überhaupt ist die Herausforderung an einem Kabarettstück der Umgang mit dem Text. Der vermittelt, anders als im „Schauspiel“, oft mehr (politische oder gesellschaftliche) Fakten und es gibt immer einen Spagat zwischen realistischem Spielen einer Situation und einem augenzwinkernden Verständnis, dass wir gerade dem Publikum etwas Lustiges vermitteln. Dazu kommt, dass während der ganzen Probenzeit sich der Text und die Interpretation entwickelt und verändert, neue Ideen dazukommen und man auch immer mal etwas Schönes zugunsten der Situation oder der Flüssigkeit opfern muss… Es ist ein sehr spannendes, konzentriertes, fröhliches und massiv anstrengendes Arbeiten. Und unser Team ist eine sehr schön zusammengewachsene Familie, mit denen diese intensive Reise sehr viel Freude macht - da haben wir alle richtig Glück gehabt. Ich hoffe und bin mir sicher, dass der Spaß, den wir miteinander und an der Produktion haben, sich auch auf das Publikum übertragen wird.

Vielen Dank an Viola und Björn für diese interessanten Einblicke!

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